INFORMATIONEN ÜBER GLUTEN-UNVERTRÄGLICHKEIT/ZÖLIAKIE
Die Unverträglichkeit gegenüber dem Getreidekleber Gluten ist fast 100-mal häufiger als bisher angenommen. Nur in extremen Fällen wird eine Gluten-Unverträglichkeit (primäre Zölliakie) bei der Zufütterung von Breikost im 1. Lebensjahr über Durchfälle und Gedeihstörungen diagnostiziert.
Das Spektrum der Beschwerden umfasst schon im Kindesalter Knochenschmerzen, verzögerte Pubertät, ausbleibende Menarche, Infertilität, Hormonstörungen, Kopfschmerz, Schlafstörungen, Durchfälle und Allergien. Im Erwachsenenalter können die primäre, die sekundäre oder die partielle Glutenintoleranz eine grundlegende Weiche in Richtung Autoimmunerkrankungen, Schmerzzuständen, sekundärer Histaminintoleranz, sekundäre Laktoseintoleranz, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien stellen.
Bei Krankheiten wie Multipler Sklerose (MS), Rheuma, Hashimoto Thyreoiditis, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Lupus erythematodes, Polyarthritis, Polymyositis, Asthma und chronischen Hauterkrankungen lohnt es sich, die Ernährung grundsätzlich umzustellen.
Alle Formen der Gluten-Unverträglichkeit stören den Darm und seine Flora grundlegend. Neben dem Verlust wichtiger gesunder Darmbakterienstämme wie Bifidus oder Lactobazillen breiten sich pathologische Stämme aus. Typische pathologische Bakterien sind vermehrte E. coli-Stämme. Gluten attackiert zudem die Zotten des Darms (fingerförmige Strukturen der Darmschleimhaut). Damit werden auch die zuckerspaltenden Enzyme im „Bürstensaum“ der Mikrovilli auf der Oberfläche der Zotten geschädigt. Sekundäre Lactose- oder Fructose Unverträglichkeiten können die Folge sein. In einem weiteren Schritt werden die Histamin abbauenden Enzyme (DAO) geschwächt. Eine erworbene Histaminintoleranz ist die Folge. Die gravierendste Schädigung betrifft jedoch die „Tiefen“ der Darmschleimhäute – es entsteht ein sogenannter „löchriger Darm“ (engl. leaky gut). Damit gehen wertvolle Nährstoffe und Vitamine verloren; unverdaute Zucker und Giftstoffe schädigen das System noch weiter und gelangen aus dem Darm in die Blutbahn. So entstehen Entzündungs- und Abwehrreaktionen des Organismus. Antikörperfamilien werden gebildet und können je nach familiärer Schwachstelle oder Stoffwechselschwäche den Darm selbst (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), die Schilddrüse (Hashimoto Thyreoditis), die „Isolierkabel“ der Nervenzellen (Multiple Sklerose), die Gelenkkapseln (rheumatische Arthritis), die Organe (Lupus erythematodes) oder die Haut angreifen.
Aber Vorsicht:
Fast nie führt nur das „Weglassen“ des Störenfriedes zur Verbesserung – stets müssen mehrere Komponenten der Darmgesundheit gemeinsam berücksichtigt werden! Ist der Darm erst einmal löchrig, können „scharfe Anker“ in Tomaten, Hülsenfrüchten und Kartoffeln das Krankheitsbild verschärfen. Auch Milch oder Hühnereiweiß werden nicht mehr vertragen. Darüberhinaus kann es zu verschiedenen anderen darmassoziierten Problemen kommen: Unverträglichkeiten sind meist miteinander in einem „Trauermarschorchester“ aktiv. Um dem entgegenzuwirken, benötigen Sie gerade bei bereits bekannter Gluten Empfindlichkeit/-Unverträglichkeit einen guten Plan – den Glycoplan, denn der Darm ist das Zentrum von Erkrankung und Gesundung.